RECHT - GESETZE - SOZIALES
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Unterhalt verständlich erklärt-
Kindesunterhalt,
Trennungsunterhalt und
Unterhalt nach der Trennung
Unterhaltsfragen gehören zu den häufigsten
Themen im Familienrecht. Ob Eltern sich trennen,
ein Kind volljährig wird oder ein Ehepartner nach
der Scheidung Unterstützung benötigt – immer
geht es darum, wie finanzielle Verantwortung
verteilt wird. Dieser Ratgeber erläutert alle
wichtigen Grundlagen ausführlich, rechtlich korrekt
und gut nachvollziehbar.
Was bedeutet Unterhalt und warum
gibt es ihn?
Unterhalt soll sicherstellen, dass eine Person ihren
Lebensbedarf decken kann, wenn sie dazu allein
nicht in der Lage ist. Das Gesetz unterscheidet
verschiedene Konstellationen:
Unterhalt für minderjährige Kinder
Unterhalt für volljährige Kinder in Ausbildung
Unterhalt während der Trennung
Unterhalt nach der Scheidung
Zentrale Leitlinie aller Unterhaltsarten ist das
Verhältnis von Bedarf und Leistungsfähigkeit. Erst
wenn beides feststeht, lässt sich die Höhe des
Unterhalts bestimmen.
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Kindesunterhalt – Bedarf, Berechnung
und typische Nachweise
Wie wird der Bedarf eines Kindes
bestimmt?
In der Praxis orientieren sich
Unterhaltsberechnungen meist an der Düsseldorfer
Tabelle. Sie ordnet das Einkommen des
barunterhaltspflichtigen Elternteils bestimmten
Bedarfsstufen zu. Auch wenn die Tabelle
bundesweit genutzt wird, ist sie kein Gesetz –
Gerichte dürfen in Einzelfällen abweichen.
Was zählt beim Einkommen wirklich?
Damit der Unterhalt korrekt berechnet werden kann,
wird das bereinigte Nettoeinkommen
herangezogen. Dazu gehören:
Zurechenbare Einnahmen:
monatliches Gehalt
Zuschläge und regelmäßig gezahlte Überstunden
Tantiemen oder Bonuszahlungen (zeitlich verteilt)
Gewinne aus selbstständiger Tätigkeit (mehrere
Jahre Durchschnitt)
Einnahmen aus Vermietung
Abzugsfähige Posten:
berufsbedingte Ausgaben
Vorsorgeaufwendungen (z. B. private
Altersvorsorge)
frühere Verbindlichkeiten
Kosten für den Umgang mit dem Kind
Minderjährige Kinder haben höchste Priorität, was
die Rangfolge der Unterhaltsansprüche betrifft.
Andere Unterhaltspflichten müssen sich daran
orientieren.
Typische Probleme bei Unterhaltsfragen –
und warum sie entstehen
Häufige Ursachen für Streit:
fehlende oder verspätete Einkommensunterlagen
große Einkommensschwankungen, besonders bei
Selbstständigen
unterschiedliche Auffassungen zum Kindesbedarf
unklare Betreuungssituationen
fehlende Aktualisierung des Unterhalts nach
Veränderungen
Eine regelmäßige Überprüfung der
Unterhaltsberechnung ist wichtig, da bereits kleine
Änderungen große Auswirkungen haben können.
Unterhalt für volljährige Kinder –
gemeinsame Verantwortung der Eltern
Mit dem 18. Geburtstag tritt häufig eine neue
Situation ein:
Beide Elternteile müssen Barunterhalt leisten.
Das Kind muss Angaben zu Ausbildung,
Nebenverdienst und Wohnsituation machen.
Eigene Einkünfte reduzieren den Bedarf.
Besonders wichtig:
Das Kind muss seine Ausbildung zielstrebig
verfolgen. Wiederholte Ausbildungsabbrüche, lange
Orientierungsphasen oder verspätete Bewerbungen
können den Anspruch beeinflussen.
Trennungsunterhalt – finanzielle
Stabilität in der Übergangsphase
Trennungsunterhalt soll sicherstellen, dass keiner
der Ehepartner nach der Trennung sofort in eine
wirtschaftliche Schieflage gerät. Dies gilt
besonders dann, wenn einer der Partner bisher
überwiegend die Betreuung der Kinder
übernommen hat oder wegen der Ehezeit seine
Erwerbstätigkeit eingeschränkt hat.
Grundprinzip:
Üblicherweise wird die Differenz der Einkommen
berechnet und davon ein Anteil (oft 3/7) dem
wirtschaftlich schwächeren Partner zugerechnet.
Wie schnell der berechtigte Partner wieder arbeiten
muss, hängt vom Einzelfall ab.
Letzte Aktualisierung: November 2025